(Osnabrück 1897 – 1981 Köln)
Friedrich Vordemberge wurde 1897 in Osnabrück geboren, wo er seine Jugend verlebte und ersten Malunterricht erhielt. Eine enge und bleibende Freundschaft verband ihn mit Erich Maria Remarque. Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er an der Hochschule für Bildende Kunst in Weimar, die allerdings durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde. 1919 setze er sein künstlerisches Studium an den Akademien in Berlin bei Louis Corinth und in Düsseldorf fort. Dort belegte Vordemberge Kurse bei Heinrich Nauen, einem der bekanntesten Vertreter des rheinischen Expressionismus.
Anfang 1920 wurde Friedrich Vordemberge als Bühnenbildner für die Kammerspiele in Osnabrück und als stellvertretender Direktor von der Rheinischen Landesbühne in Düren engagiert. Nach Aufenthalten in Bremen und Worpswede, Studienreisen nach Paris und Ausstellungsbeteiligungen ließ er sich 1924 in Köln nieder, wo er die Ausstellungsgemeinschaft Kölner Maler gründete. Der Zweite Weltkrieg unterbrach Vordemberges künstlerische Entwicklung. Ein Bombenangriff zerstörte sein Atelier. Nach Kriegende organisierte Vordemberge die Rheinische Künstlergemeinschaft »Köln 1945«. In den fünfziger Jahren hielt der Maler Distanz zu zeitgenössischen Strömungen und entwickelte seinen am Gegenständlichen festhaltenden Malstil weiter. Zu seinen hauptsächlichen Themen gehören Landschaften, Stillleben, Strand- und Segelbootszenen; daneben spielt das Motiv des Clowns in seinen graphischen Arbeiten eine wichtige Rolle. Seine farbintensiven Ölbilder sind von einer kompositorischen Festigkeit geprägt, die sich in der Verwendung geometrischer Elemente an kubistische Formen anlehnen. Zahlreiche Reisen und der Studienaufenthalt an der Villa Massimo im Jahre 1971 belegen Vordemberges künstlerische Sehnsucht nach dem Mediterranem, sie beeinflussten seinen Stil und ließen stimmungsvolle, atmosphärisch hingehauchte Landschaftsaquarelle und -pastelle entstehen.
1947 wurde Vordemberge an die Kölner Werkschulen berufen, deren Direktion er 1959 übernahm. 1961 folgte die Ernennung zum Professor und die Gründung eines Studios für Studenten in Vinci. Im Folgejahr wurde er mit der Justus-Möser-Medaille seiner Geburtsstadt Osnabrück geehrt. Auch nach seiner Emeritierung (1974) war Vordemberge pädagogisch als Dozent für Malerei an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln tätig. Im selben Jahr 1974 fand eine Ausstellung seiner Arbeiten im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück statt. Zwei Jahre nach Friedrich Vordemberges Tod im Jahre 1981 ehrte das Museum Ludwig den für die Kunstgeschichte Kölns und der Rheinlande wichtigen Künstler mit einer umfangreichen Werkschau.